Business-Sprachtraining im Unternehmen: Von der Anfrage zur Umsetzung
05.08.2025
In vielen Unternehmen in der Schweiz gehören mehrsprachige Teams längst zum Alltag. Doch was passiert, wenn die Fachkompetenz vorhanden ist – die Sprachkompetenz aber fehlt?
Ein Business-Sprachtraining kann hier viel bewirken. Doch wie läuft so etwas konkret ab? Welche Stolpersteine gibt es und was macht ein Sprachtraining erfolgreich?
Wir geben Einblick – anhand eines typischen Beispiels aus unserer Praxis.
Ausgangslage: Wenn Sprache zur Hürde wird
Ein international tätiges Industrieunternehmen mit Sitz in der Deutschschweiz meldet sich bei uns. Die Personalabteilung berichtet von wiederkehrenden Missverständnissen in der Zusammenarbeit zwischen der Produktionsleitung in der Deutschschweiz und mehreren neuen Fachkräften aus Lateinamerika und Osteuropa.
Die Mitarbeitenden seien fachlich hervorragend, aber in Besprechungen, bei schriftlichen Arbeitsanweisungen oder bei Sicherheitsunterweisungen komme es immer wieder zu Unsicherheiten. Ziel sei es, die Integration zu stärken, Risiken zu minimieren – und die Kommunikation zu verbessern.
Phase 1: Bedarfsklärung und Analyse
Bevor die Sprachschulungen starten, nehmen wir uns Zeit für eine sorgfältige Analyse:
- Wer soll geschult werden? (z. neue Logistikmitarbeitende mit begrenzten Deutschkenntnissen)
- Welche Situationen im Arbeitsalltag sind sprachlich besonders kritisch? (z. Sicherheit, Teamkommunikation, Rücksprachen mit Vorgesetzten)
- Welche Sprachvariante wird benötigt? (z. Spanisch (Argentinien) → Deutsch)
Wir führen Gespräche mit der Personalabteilung (HR), den Teamleitungen und, wenn gewünscht, mit den betroffenen Mitarbeitenden selbst. Ziel ist es, ein realistisches Bild des Sprachstands, des Arbeitsalltags und der unternehmensspezifischen Anforderungen zu erhalten.
Phase 2: Planung des Sprachtrainings
Auf Basis der Analyse entwickeln wir ein individuelles Sprachtrainingskonzept. Im konkreten Beispiel wurde folgendes vereinbart:
- Sprachziel: Deutsch für den Berufsalltag im Produktionsbetrieb
- Teilnehmerkreis: Acht Mitarbeitende aus verschiedenen Sprachräumen
- Format: Präsenztraining vor Ort, einmal pro Woche für 90 Minuten über einen Zeitraum von 12 Wochen
- Inhalte: Sicherheitsvokabular, einfache Arbeitsanweisungen, Rückmeldungen geben/verstehen, einfache E-Mails
Das Business-Sprachtraining orientiert sich nicht am Lehrbuch, sondern an konkreten Kommunikationssituationen im Unternehmen.
Phase 3: Durchführung – praxisnah und interaktiv
Unsere muttersprachlichen Sprachtrainer:innen arbeiten mit authentischem Material:
- Sicherheitsplakate aus dem Betrieb
- Formulare und Checklisten
- Fallbeispiele aus dem Produktionsalltag
- Rollenspiele zur Wiederholung typischer Dialoge
Der Unterricht ist interaktiv, handlungsorientiert – und auf die Teilnehmenden abgestimmt. Wir beobachten Fortschritte, ermutigen zur Anwendung und geben gezielt Feedback.
Phase 4: Lernkontrolle und -transfersicherung
Unsere Business-Sprachtrainings enden nicht mit der letzten Lektion. Wir unterstützen Unternehmen auch bei der Transfersicherung:
- Abschlussfeedback an HR und Teamleitung
- Selbsteinschätzung der Lernenden
- Empfehlungen für die Weiterentwicklung (z. Tandemgespräche, interne Übungen, Follow-up-Workshops)
In unserem Beispielprojekt zeigten sich bereits nach wenigen Wochen Verbesserungen. Es gab mehr Rückfragen, die Kommunikation war klarer und das Sicherheitsgefühl auf beiden Seiten war spürbar höher.
Sprachen, Formate und Ressourcen – flexibel und bedarfsgerecht
Unsere Business-Sprachtrainings bieten wir derzeit in den folgenden Sprachen an:
- Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache
- Englisch für internationale Kommunikation
- Französisch für den Beruf
- Italienisch für den Beruf
- Spanisch für den Beruf
Weitere Sprachen bieten wir gerne auf Anfrage an.
Je nach Zielgruppe und Ausgangslage setzen wir unterschiedliche Trainingsformate ein:
- Einzelunterricht für Führungskräfte (z. sprachliche Vorbereitung auf Verhandlungen, Präsentationen oder internationale Konferenzen)
- Gruppenkurse für Teams, abgestimmt auf das jeweilige Sprachniveau
- Workshop-Module zu spezifischen Themen (z. Kundengespräche, E-Mail-Stil, Feedbackkultur, Fachvokabular)
- Blended-Learning-Modelle mit digitalen Einheiten zur Wiederholung und Vertiefung
Unsere Ressourcen sind praxisnah und unternehmensbezogen. Wir arbeiten mit firmenspezifischem Material (z. B. Arbeitsanweisungen, Formulare, interne Dokumente) und erstellen auf Wunsch ergänzende Lernunterlagen, Glossare oder E-Learning-Komponenten.
Fazit: Sprachkompetenz entsteht nicht zufällig – sie ist das Ergebnis gezielter, durchdachter Förderung.
Wenn Sprachbarrieren abgebaut werden, wird Zusammenarbeit einfacher – und das Potenzial jedes Einzelnen besser nutzbar. Wer sprachlich sicher kommuniziert, ist nicht nur effizienter – sondern auch besser integriert und motivierter.
Wir denken Sprachtraining weiter – mit innovativen Ansätzen
Nicht alle Menschen lernen gleich. Deshalb arbeiten wir laufend an Lösungen, die verschiedene Lerntypen gezielt ansprechen – etwa durch die Einbindung neuer Technologien, wie digitale Tools zur Wiederholung, modulare Selbstlernphasen oder Micro-Learning-Einheiten per App.
Unser Ziel: Sprachtrainings, die nachhaltig wirken – und die sich flexibel in den Arbeitsalltag integrieren lassen.
Sie möchten mehr darüber erfahren? Sprechen Sie uns gerne an – wir entwickeln unsere Angebote kontinuierlich weiter.