Remote Interpreting Captions

Remote- und KI-gestütztes Simultandolmetschen bei hybriden Veranstaltungen

17.06.2024

Eine hybride Veranstaltung ist eine Kombination aus Präsenz- und Online-Elementen, die es Redner:innen, Teilnehmenden und Dolmetscher:innen ermöglicht, aus der Ferne dabei zu sein. Platzersparnis, Einsparung von Reise- und Logistikkosten, Reduzierung des CO2-Ausstosses und Zugang zu unserem grossen Netzwerk professioneller Dolmetscher:innen weltweit sind nur einige der Vorteile dieser Lösung.

Während die Techniker:innen vor Ort sind und die Zuhörenden in ihren Büros zu Hause oder anderswo auf der Welt sitzen, arbeiten die Dolmetscher:innen wie gewohnt in der Dolmetscherkabine – entweder vor Ort oder in einem so genannten Hub des Technikanbieters. So ist jederzeit ein reibungsloser technischer Ablauf gewährleistet. In solchen Szenarien müssen sowohl die Bild- und Tonübertragung vom Konferenzort als auch die Teamorganisation einwandfrei funktionieren. Die Wahl eines zuverlässigen Partners, der umfassende Unterstützung bietet, ist für die erfolgreiche Durchführung solcher Veranstaltungen unerlässlich.

Mögliche Szenarien von Remote-Simultandolmetschen

Folgende Szenarien sind bei Remote Simultaneous interpreting (RSI) üblich:

1. Vor-Ort-Veranstaltung mit Remote-Dolmetscher:innen und -Teilnehmenden

  • Der Veranstaltungsort ist nicht gross genug für alle Teilnehmenden und Dolmetschkabinen. Remote- und Vor-Ort-Teilnehmer:innen hören die Verdolmetschung über eine mobile Anwendung (App). Die Dolmetscher:innen werden während der gesamten Veranstaltung überwacht.
  • Gemeinsam mit unserem Partnerunternehmen übernehmen wir die Dolmetschlogistik der Veranstaltung. Die Konferenz wird auf eine Plattform gestreamt, die Dolmetscher:innen erhalten die Audio- und Videostreams live und arbeiten aus der Ferne. Die Verbindungen und die Dolmetscher:innen werden während der gesamten Veranstaltung überwacht.

2. Vor-Ort-Veranstaltung mit Teilnehmenden vor Ort und Remote-Dolmetscher:innen

  • Die Remote-Dolmetscher:innen sind mit der Konferenz verbunden und ihre Verdolmetschung wird an die Teilnehmenden vor Ort übertragen.
  • Die Verdolmetschung wird an die Teilnehmenden vor Ort übertragen und diese hören die Verdolmetschung über eine App oder verwenden bekannte Dolmetschempfänger.

3. Vor-Ort-Veranstaltung mit Dolmetschkabinen und Vor-Ort- sowie Remote-Teilnehmenden

  • Die Dolmetscher:innen arbeiten vor Ort in Dolmetschkabinen, ihre Verdolmetschung wird online übertragen.
  • Die Teilnehmenden vor Ort verwenden Infrarot- oder FM-Audioempfänger, während diejenigen an anderen Orten die Verdolmetschung über eine Plattform auf ihren bevorzugten Geräten hören.

Remote-Simultandolmetschen via mobile App

Beim Remote-Simultandolmetschen per App können Benutzer:innen die Dolmetschdienste bequem auf ihrem Smartphone nutzen. Die technischen Anforderungen sind relativ simpel: Eine stabile Internetverbindung und ein kompatibles Smartphone genügen.

Allerdings bringt das Dolmetschen per App auch einige Herausforderungen mit sich. Wie bei allen technologiebasierten Lösungen besteht das Risiko von Verbindungsproblemen, Audioaussetzern oder anderen technischen Störungen. Zudem können nonverbale Signale wie Gestik oder Mimik nicht vollständig übertragen werden, was zu Missverständnissen oder einer geringeren Dolmetschqualität führen kann.

Ein weiteres wichtiges Detail wird oft übersehen: Die Teilnehmer:innen müssen bei längeren Veranstaltungen darauf achten, dass ihre mobilen Geräte ausreichend geladen sind. Sonst laufen sie Gefahr, die Verdolmetschung zu verpassen, wenn der Akku leer ist. 😊

Hier sind weitere Anforderungen, die erfüllt werden müssen:

  1. Hardware

Ein leistungsstarker Laptop ist erforderlich. Zusätzlich wird eine Capture-Karte mit HDMI- oder SDI-Eingang benötigt, um Video- und Audiosignale von Kameras, Spielkonsolen oder anderen Videoquellen in ein digitales Format umzuwandeln, das auf dem Computer aufgezeichnet oder gestreamt werden kann. Ebenfalls notwendig ist ein Kamera-Feed, entweder von einem Vision-Mixer oder direkt von einer eigenständigen Kamera.

Es wird auch empfohlen, einen speziellen 46-Fallback-Router zu verwenden, der sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen verwalten kann und bei Problemen automatisch zwischen diesen Protokollen wechselt.

  1. Konnektivität

Für die Konnektivität ist eine 3,5 Mbit/s Ethernet-Verbindung erforderlich, um den Upload von Video- und Audiodaten sicherzustellen, wobei eine dedizierte Verbindung empfohlen wird. Zusätzlich sollte eine Geschwindigkeit von 0,5 Mbit/s pro Zuhörer über WLAN am Veranstaltungsort bereitgestellt werden. Ein XLR-Audio-Feed vom Tonmischpult ist erforderlich. Der Video-Feed sollte über SDI- oder HDMI-Verbindungen vom Kameramischer kommen oder alternativ direkt von einer Kamera, die auf die Bühne gerichtet ist.

WiFi-Verbindungen sind nicht erlaubt.

KI-gestütztes Simultandolmetschen

Für hybride Veranstaltungen bieten wir auch innovative KI-Lösungen wie Speech-to-Text-Software an. Diese Technologien werden immer häufiger genutzt und sind ideal, wenn der Fokus auf der reinen Wiedergabe des Gesagten liegt und kleinere Ungenauigkeiten akzeptabel sind. Allerdings sind KI-Lösungen weniger geeignet, wenn es auf sprachliche Nuancen und Feinheiten ankommt. Die Genauigkeit der Spracherkennung kann stark schwanken, und non-verbale Kommunikation wird nur begrenzt erfasst.

Wir betrachten den Einsatz solcher Lösungen eher als Ergänzung zu den bewährten Leistungen professioneller Simultandolmetscher:innen, besonders in folgenden Fällen:

  • Um die Veranstaltung inklusiver zu gestalten, indem Untertitel für Teilnehmer:innen mit Hörschäden oder -behinderungen bereitgestellt werden.
  • Um den Teilnehmer:innen mehr Komfort zu bieten, indem sie die Verdolmetschung zusätzlich in Form von Untertiteln erhalten. Es ist bekannt, dass manche Menschen es vorziehen, das Gesagte in schriftlicher Form zu erhalten, selbst wenn sie die Sprache verstehen, um es besser zu verstehen.

Erfahren Sie mehr auf unserer Seite zum Remote-Dolmetschen.